Mttwoch  20. August 2014 | 20:00 h
Gut Havichhorst | Münster

Die Pariser Holzblas-Revolution
Thalia Ensemble


„Schon lange haben die Saiteninstrumente das ausschließliche Privilegium, in den musikalischen Unterhaltungen die Aufmerksamkeit zu fesseln. Muss man nicht bedauern, dass die Blasinstrumente, die sich der Menschenstimme am meisten nähern, davon ausgeschlossen sind?“, schreibt der Komponist und Flötist Anton Reicha 1818 in seinem ersten Band mit Bläserquintetten, mit dem er die Klang- und Instrumentenwelt revolutionierte. Denn er hatte die Besetzung „Bläserquintett“ ge-/erfunden und konnte sie mit seinen Professorenkollegen am Pariser Konservatorium auf der Bühne durchsetzen. Die Uraufführungen seiner 24 Quintette waren eine Sensation und von Paris aus eroberte das neue Genre ganz Europa. Reichas Opus 100 enthält mit dem 24. und letzten seiner Bläserquintette das früheste Meisterwerk der Gattung (1824). Mit dem Thalia Ensemble, das als eins der „Promising Ensembles“ auf internationalen Wettbewerben ausgezeichnet wurde und sich für klassische und frühromantische Kammermusik in historisch bewusster Aufführung gerade einen Namen macht, kommt die Farbenvielfalt, die Reicha im Kopf hatte, voll zum Ausdruck. Reichas Innovation nahm der Cellist, Komponist und Hofkapellmeister Franz Danzi in Karlsruhe schon 1819 auf und schrieb eigene Bläserquintette. Ihr sensibler Duktus und die zuweilen gewagten harmonischen Fortschreitungen tragen erste Anzeichen des neuen romantischen Geistes. Bereits vor Reicha allerdings hatte der Italiener Cambini, selbst Geiger, in Paris Bläserquintette geschrieben. Er gilt als der Pionier der Gattung. Mit einem Allegro con brio aus dem dritten seiner 1802 wohl in Paris veröffentlichten „Trois Quintetti Concertans“ erinnert das Thalia Ensemble an den feurigen Beginn der Pariser Revolution des Blasinstrumentenspiels.

Thalia Ensemble
Belén Nieto Galán | Flöte
Sarah Aßmann | Oboe, Englischhorn
Diederik Ornée | Klarinette
Hylke Rozema | Naturhorn
José Rodrigues Gomes | Fagott



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Adresse
Gut Havichhorst
Havichhorster Mühle 100
48157 Münster-Sudmühle
Anfahrt »
Franz Danzi (1763–1826): Quintett Op. 56 Nr. 1 B-Dur
Ludwig van Beethoven zugeschrieben (1770–1827): Duo für Klarinette und Fagott, WoO.27 Nr. 3 B-Dur
Anton Reicha (1770–1836): Adagio d-Moll für Englischhorn, Flöte, Klarinette, Horn und Fagott – Quintett B-Dur Op. 100 Nr. 6
Giuseppe Maria Cambini (1746?-1825?): Rondo aus dem Quintett Nr. 3 F-Dur

In Kooperation mit der Stiftung Westfälische Landschaft.
www.gut-havichhorst.de


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