© Foto: Sven Rapreger

Freitag   05. September 2014 | 18:30 h
Falkenhof-Museum | Rheine

Das Erbe der Morrien
Vortrag | Dr. Mechthild Beilmann-Schöner


Über den Spielort »
 
Tickets
Eintritt mit Konzertkarte
„Es gibt nur einen Bach..?“ frei.
Adresse
Falkenhof Museum
Tiefe Str. 22
48431 Rheine
Anfahrt »







Dr. Mechthild Beilmann-Schöner, Leiterin der Städtischen Museen Rheine, führt durch die Morrien-Schau im Falkenhof, die einen einzigartigen Einblick in den Alltag und die Kultur des westfälischen Adels im Barock vermittelt.

Im Frühjahr 2003 rollt ein Bagger an, um das Loch für einen neuen Treppenturm im Falkenhof auszuheben. „In vier Metern Tiefe reißt die Baggerschaufel ein Backsteingewölbe an, unter dem sich ein verschlammter Hohlraum öffnet (…). Ein faulig stinkender, dreckiger Gang, der die archäologische Sensation Rheines birgt: Schächte, angefüllt mit zerscherbten Gläsern, Bechern, Töpfen, Medizinfläschchen, Ledersohlen und sogar einem goldenen Ring. (…) Die Archäologen finden heraus, dass der vermeintliche Gang ein unterirdischer Kanal ist. Durch ihn wurden Abwässer und Abfälle aus dem Falkenhof in die Ems entsorgt. (…) Töpferwaren in Abfallgruben zu finden, ist für einen Archäologen nichts Ungewöhnliches. Der Fund vom Falkenhof besticht jedoch durch seine Menge und durch die Qualität der Objekte. Rund 21.000 Fragmente aus Keramik und Glas, Leder, Metall und Holz werden zwischen Mai und Oktober 2003 gehoben, der Großteil der Scherben stammt aus der Barockzeit. (…) Neben den Überresten alltäglicher Gebrauchsgegenstände finden sich ausgesprochene Luxusartikel: Delfter Fayencen, chinesisches Teegeschirr und feinste Gläser à la façon de Venise. (…) Die Archäologen und ihre Helfer reinigen und sortieren die Funde und beschriften jede einzelne Scherbe mit einer Bezeichnung zu Fundort und -schicht. 7238 Glasfragmente werden gezählt, die Glasscherben auf über 30 Quadratmetern Tischfläche nach Fundstellen geordnet ausgebreitet. Dann beginnt eine Puzzlearbeit über Tage und Wochen, immer auf der Suche nach dem passenden Stück. Am Ende lassen sich die Scherben über tausend verschiedenen Gefäßen zuordnen.“ Mechthild Beilmann-Schöner, Norma Sukup im Begleitbooklet zur Falkenhof-Ausstellung „Das Erbe der Morrien. Einblicke in das Leben einer westfälischen Adelsfamilie“ (12.10.2013–02.11.2014).

In Kooperation mit dem Museum Falkenhof der Stadt Rheine.
www.rheine.de


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