SA 30. Juni | 20:00 - 23:00 Uhr | Doppelkonzert
Erbdrostenhof | Münster

Anemoi - die vier Winde
PRISMA

Franciska Anna Hajdu Violine | Elisabeth Champollion Blockflöte | Alon Sariel Laute
Dávid Budai Viola da Gamba

Vier Temperamente, so jung wie Europa, vier Winde, so alt wie die Welt - vier ausgeprägte Charaktere, historisch informiert und künstlerisch ganz von heute. PRISMA wurde 2015 in Ambronay als "Emerging European Ensemble" ausgezeichnet, seitdem ist das Quartett international gefragt. Sein Programm: expressiv-farbenfrohe und bizarre Musik aus dem 16. und 17. Jh. So auch in "Anemoi". Doch außer den Stücken der "Alten" kommen auch Improvisationen von heute zum Zug. Denn jede*r der Musiker*innen aus Deutschland, Israel und Ungarn hat einen Favoriten unter den Jahreszeiten und Winden: entweder Zefiro, den sanften Frühlings-, oder Boreas, den eisigen Nord- und Winterwind, oder aber Notos, der die Sommergewitter, oder Euros, der die herbstlichen Regengüsse bringt. In Solo-Präludien zu vier Wind-Kapiteln improvisiert jeder seinen Lieblings-anemos und führt in die Welt der barocken Meister ein. Aus ihr hinauswehn lassen sich alle gemeinsam im Sturm ihrer Medleys aus Variationen der ausdrucksvollsten Tänze des Barock.

Fantasie per il Flauto
Tabea Debus Blockflöten

Gewagt und innovativ hat Georg Philipp Telemann in seinen "XII Fantasie per il Flauto senza Basso" diverse Musikstile zu seinem persönlichen gout réuni verwoben: deutsche Kontrapunktik, italienische Sanglichkeit und Virtuosität, Tanzformen aus Frankreich und England, Elemente polnischer Volksmusik. Aus Alt mach Neu und dein eigenes Ding - damals wie heute und morgen.
Künstlerisch so vielseitig wie möglich, in der alten wie in der neuen Musik zuhaus und darin immer ganz bei sich selbst, glaubte Tabea Debus, dass Telemanns Geniestreiche noch heute inspirieren. So lud sie zwölf Komponist*innen ein, je eine von Telemanns Fantasien für Blockflöte solo zu interpretieren. Telemann zündete tatsächlich - und fünf der neuen Werke feiern bei summerwinds Deutschlandpremiere: Penman spiegelt Zitate aus Telemanns 2. Fantasie, mutiert sein Allegro in einen jazzigen Groove, wie spontan sinnt Matthews in einer Meditation über die 12. Fantasie nach und Zabel fisselt die 11. rhythmisch, tonal und klanglich aus, Gieshoff schiebt in der Mitte der Telemannschen Fantasien einen Zwischenakt ein, und Howard erinnert der Drive von Telemanns 1. Fantasie an die Weltuntergangsuhr in Chicago, die 2017 auf 21/2 Minuten vor 12 stand. Bitterer Ernst - heiteres Spiel, präsentiert von einer mitreißenden Solistin, die vielfach ausgezeichnet wurde und 2017 ihren Abschluss an der Royal Academy of Music in London "with distinction" machte.

PROGRAMM PRISMA
Franciska Anna Hajdu: Sommer-Prélude | Marco Uccellini (1603-1680): La Luciminia contenta
Giovanni Battista Fontana (1589-1630): Sonata settima | Canario-Medley
Alon Sariel
: Herbst-Prélude | Tarquinio Merula (1595-1665): La Cattarina
Dario Castello (1590-1658): Sonata duodecima | Andrea Falconieri (1585-1656): Passacalle
Tarantella-Medley | Dávid Budai: Winter-Prélude | Biagio Marini (1594-1663): Pretirata
Francesco Turini (1595-1656): Sonata chromatica | Mantovana-Medley
Elisabeth Champollion: Frühlings-Prélude | Giovanni P. da Palestrina (1524-1595): Vestiva i colli
Francesco Turini (1595-1656): Sonata "E tanto tempo hormai"
Marco Uccellini (1603-1680): Maritati insieme la Gallina e'l Cucco fanno un bel concerto
Ciaccona-Medley

PROGRAMM TABEA DEBUS
Georg Philipp Telemann (1681-1767): Fantasia per il Flauto senza Basso, TWV 40:3
Alastair Penman (*1988): Mirrored Lines *
Colin Matthews (*1946): Meditation after Telemann: 12. Fantasiex
Georg Philipp Telemann: Fantasia per il Flauto senza Basso, TWV 40:13
Fantasia per il Flauto senza Basso Nr. 11 | Frank Zabel (*1969): ...fizzling out.. *
Arne Gieshoff (*1988): Entr'acte
Georg Philipp Telemann: Alla Francese und Presto aus der Fantasia per il Flauto senza Basso, TWV 40:8, Vivace und Allegro aus der Fantasia per il Flauto senza Basso, TWV 40:2
Dani Howard (*1993): Two and a half Minutes to Midnight *

*Deutschland-Premiere, Auftragskomposition 2017 der City Music Foundation für Tabea Debus




Erbdrostenhof | Münster
Der Erbdrostenhof, 1753–1757 nach Plänen Johann Conrad Schlauns erbaut, ist eines der prächtigsten Adelspalais des deutschen Spätbarock. Bauherr war der Erbdroste Adolf Heidenreich Freiherr von Droste zu Vischering, einer der ranghöchsten Würdenträger des Bistums Münster. Gekonnt die Drehung des dreiflügeligen Baus in die Diagonale, wodurch Schlaun auf einem kleinen rechteckigen Grundstück Platz für den Ehrenhof vor dem Haupteingang gewann. So kann die zurückschwingende, im Stil des römischen Barock und der Kaiserarchitekturen Wiens gestaltete Fassade aus gebührendem Abstand betrachtet werden. Typisch westfälisch ihre Gestaltungselemente: rote Backsteinflächen und Baumberger Sandstein. Über dem Vestibül liegt der zweigeschossige Fest- und Konzertsaal, eine prunkvolle „salle à l’Italienne“.

In Kooperation mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe | www.lwl.org




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Münster
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