SO 08. Juli | 18:00 Uhr
Kunstklärwerk | Stadtlohn
Création
TRIO KLAVIS
Sabina Hasanova
Klavier | Jenny Lippl
Violine | Miha Ferk
Saxophon
Création - erschaffen. Selbst bei den Göttern geht das nicht aus dem
Nichts. Mit Ngama, Medere und Nkwa kreiert Milhaud die Welt. Aus der gestaltlosen
Urmasse ruft er mit den afrikanischen Schöpfergottheiten riesige Vögel, Insekten
und Fledermäuse, schreckliche Reptilien, die wundersame Pflanzen fressen, in
seiner Ballettmusik ins Leben. Und Mann und Frau, die sogleich den Tanz der
Begierde erfinden...
Création: eigenständige Schöpfung sind auch die
Bearbeitungen, die das Trio KlaViS auf die Bühne bringt, maßgeschneidert für
seine Besetzung. Das Saxophon, das zwischen Streicher- und Bläsersound changiert,
prägt den überraschenden Ensembleklang, der die alten Werke neu erschließt.
So trägt auch er dazu bei, Michael Haydn aus dem Schatten seines Bruders Joseph
heraus und in die Sonne zu holen, die sein Divertimento generös verströmt. Strahlend
auch die "Naturtonart" Es-Dur, die Brahms einem düsteren es-Moll kontrastiert,
um Naturerleben von "unendlich tiefer poetischer Empfindung" auszudrücken.
Das Thema des Kopfsatzes sei ihm im Wald eingefallen, sein Adagio "eine
ergreifende Klage um das Nichts des Menschenlebens. Das Finale: ein lustiges
Jagdstück mit starken, pathetischen Accenten!" (H. Reimann) Mag Brahms
auch an den Tod seiner Mutter gedacht haben, so schreibt der erst 17-jährige
Schostakowitsch sein Klaviertrio nach dem Tod seines Vaters: martialischer Aufruhr,
universale Versöhnung und lyrisches Schwelgen, am Ende Triumph.
PROGRAMM
Michael Haydn (1737-1806): Divertimento G-Dur MH 6
Johannes Brahms (1833-1897): Trio Es-Dur für Klavier, Violine und
Waldhorn, Op. 40
Darius Milhaud (1892-1974): La Création du monde, Op. 81
Dmitri Schostakowitsch (1906-1975): Trio Nr. 1 c-Moll
Alle bearb. von Miha Ferk für Trio Klavis
Kunstklärwerk | Stadtlohn
Norbert Then hat den Rundbau des früheren Klärwerks am Ortsrand zum Atelier
umgebaut. Er nutzt ihn allein und für Künstlertreffen und Workshops. Bevor er
Künstler wurde, hatte Then das Metallhandwerk gelernt und nach der Meisterprüfung
mehrere Jahre für den Deutschen Entwicklungsdienst in Ghana gearbeitet. Die
afrikanische Kultur hat seine Formensprache geprägt, vor allem die "Traumtänzer".
In Kooperation mit dem Kunstklärwerk Stadtlohn, Norbert Then
| www.kunstklärwerk.de