Fr 29. Juli 2022 19:00 Uhr
Sassenberg-Füchtorf Herrenhaus Harkotten-von Korff
25 € / 20 € erm. (Preis für beide Konzerte)

Andreea Chira & Pavel Efremov

Doppelkonzert B: Länder & Styles

Genie trifft Folk, ein Schauprogramm auf famose Interpreten. Pawel Efremov und Andreea Chira zeigen, wie große Komponisten sich an Volksmusik inspirierten und dass Panflöte und Akkordeon aus ihr zwar stammen, doch in der Kunstmusik längst eine Heimat haben. Ihre zweite.  

Das überrascht nicht, sind der Moldawier, der in Deutschland, und die Rumänin, die in Wien und Italien lebt, doch mit Volksmusik ebenso wie mit der klassischen Tradition aufgewachsen. Mit Hits der Klassik, die weit über die Gattungsgrenze hinaus strahlen, reisen sie musikalisch durch Zeiten, Länder und Styles.

Das farbige Programm eröffnet Andreea Chira mit Debussys „Syrinx“ und evoziert damit den alten Me too-Mythos Ovids: Der Waldgott Pan stellt der Nymphe Syrinx nach. Um ihm zu entfliehen, gibt sie sich auf und lässt sich von Diana in Schilfrohr verwandeln. Aus diesem Rohr bastelt sich der Gott eine Flöte, um auf ihr sein Trauerlied zu blasen: mythischer Zauber, feinste Poesie – und erst danach dann die Fragen nach dem Geschlechterverhältnis, nach den Quellen und Mythen der Kreativität, vielleicht … Der Trip der Virtuos:innen endet im Heute, mit der rumänischen Volkssuite in der Fassung von Chira-Efremov: der Sound von Land, Landschaft und Metropole, Extremen, die sich finden. Die beiden sind sich einig: „Das ist verrückt.

Besetzung

Andreea Chira Panflöte Pavel Efremov Akkordeon

https://www.andreeachira.com/

Programm

Claude Debussy (1836–1910)
Syrinx. La Flûte de Pan

Franz Liszt (1811–1886)
Ungarische Rhapsodie Nr. 2

Jean-Baptiste Arban (1825–1889)
Der Karneval von Venedig

Béla Bártok (1881–1945)
6 Rumänische Volkstänze

Astor Piazzolla (1921–19912)
Adios Nonino

Joaquín Rodrigo (1901–1999)
Adagio aus: Concierto de Aranjuez

Chick Corea (1941–2021)
Spain  

Chira/Efremov
Rumänische Volkssuite

Herrenhaus Harkotten-von Korff

48336 Sassenberg-Füchtorf
Harkotten 2

Die Doppelschlossanlage Harkotten an der Grenze zu Niedersachsen geht auf die Grenzburg zurück, die Ritter Heinrich II. von Korff, Lehnsherr der Bischöfe von Münster, im 14. Jahrhundert baute. Seit 1324 gibt es dort zwei Herrenhäuser, eines ging im 17. Jahrhundert an Familie von Ketteler. Vorburg, Mühle, Försterei, das Gerichtshaus mit Kerker und die Schlosskapelle blieben bis heute im gemeinsamen Besitz.

In Kooperation mit den Freunden und Förderern des Denkmals Harkotten e. V.

Fr 29. Juli 2022 Führungen 18:00 Uhr und 21:00 UhrEintritt frei mit Konzert- und Ausstellungsticket

Wir sind Rincklake. Portraitmalerei im Selfiezeitalter

19.06. – 11.09.2022
Herrenhaus Harkotten – Museum Abtei Liesborn – Kulturgut Haus Nottbeck

Johann Christoph Rincklake (1764* Harsewinkel, 1813 Münster†) war ein bedeutender deutscher Portraitmaler der Romantik. Er portraitierte zahlreiche Persönlichkeiten des Adels und des Bürgertums aus Westfalen, aber auch „die kleinen Leute“: die Gastwirtstochter, den Sohn des Schlossermeisters, den Bäcker des Domkapitels, den Hauslehrer oder die Sängerin der fürstbischöflichen Kapelle. Er repräsentiert den damals neuen Typus des freien Künstlers, der nicht an einem Hof fest angestellt war, sondern sich seine Auftraggeber suchen musste.

Die Portraits Johann Christoph Rincklakes, die sich noch heute, zum Teil in Familienbesitz, im Münsterland befinden, werden in der Ausstellung „Wir sind Rincklake“ an drei Ausstellungsorten, im Herrenhaus Harkotten, im Museum Abtei Liesborn und auf dem Kulturgut Haus Nottbeck in Oelde, gezeigt. In einer multimedialen Präsentation, die auf die Gemälde, aber auch auf literarische Quellen und außerbildliche Objekte zurückgreift, werden die Bilder zusätzlich zum Sprechen gebracht: Zahlreiche Geschichten erzählen vom Alltag der Portraitierten, von Liebe, Krankheit und Tod, vom Glauben und von Trauer, von Rollenzuweisungen, Standeserwartungen, beruflichen Anforderungen.

Rincklake malte auf der Höhe seiner Zeit. Sensibel setzte er die individuellen und charakteristischen Züge der Portraitierten ins Bild und wahrte, bei aller Inszenierung der Person, ein hohes Maß an Natürlichkeit und Lebendigkeit in seiner Darstellung.

Seine Portraits von Friedrich Anton von Korff und seiner Familie sind an ihrem ursprünglichen Bestimmungsort zu erleben, auf Herrenhaus Harkotten, das der Freiherr von Korff und seine Ehefrau um 1800 nach klassizistischem Geschmack erbaut und eingerichtet haben. Noch heute ist es im Familienbesitz, so wie die präsentierten Portraits. Dazu kommen Kopien, Federzeichnungen nach den Gemälden, von Carl Joseph Haas (1775–1852), die man damals verschenkte oder Briefen beilegte.

Zwei Kurzführungen durch die Hausherrin und Mitglieder des Vereins der Freunde und Förderer des Denkmals Harkotten werden vor und nach dem Konzert angeboten. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Die kostenlose Eintrittskarte für die Führung ist nur zusammen mit einer Konzertkarte erhältlich. Natürlich freut sich der Förderverein über kleine Spenden, die ihm bei seinem Engagement sehr nützlich sind!