Fr 12. August 2022 20:00 Uhr
Warendorf Kloster Warendorf
20 €, 15 € erm.

Carion

CPH22 – Kopenhagen 2022

Auf der Bühne weder Notenständer noch Stuhl. Denn das dänisch-lettische Weltspitze-Bläserquintett stellt, was es musikalisch darbietet, zugleich auch choreographisch dar. So spielt Carion musikalische Strukturen nicht allein in seinen Interpretationen lebendig und konturiert heraus, sondern macht das, was man hört, auch anschaulich erlebbar durch Bewegungen, Schritte, Formationen. Hier hört das Auge mit. Das ist einzigartig.

CPH22, das ist der Code des Kopenhagener Flughafens, von dem aus Carion, dessen Homebase und musikalische DNA die dänische Hauptstadt ist, zu seinen Konzerten in der ganzen Welt aufbricht. 2022 erweist das Quintett mit „CPH22“ der „grünen Metropole“, dem Multi-Kulti-Schmelztiegel im Norden und zugleich dem dänischen Komponisten Carl Nielsen zum 100. Geburtstag seines berühmten Bläserquintetts die Ehre: „Wir haben gelernt, gleichzeitig unsere Wikinger-Wurzeln zu schätzen und die Moderne zu feiern, mit vielfältigen internationalen Einflüssen, die uns bereichern und unsere kulturelle Identität stärken.“

„Ich träumte einen Traum“ ist eine farbige Fantasie auf alte dänische Volksweisen, u.a. der Wikinger, die heute im kulturellen Bewusstsein noch immer präsent sind, geschrieben vom Carion-Hornisten Palmquist, dessen Arrangements von der internationalen Kritik hoch gelobt werden. Einer der Väter der Minimal Music, Terry Riley, at 1964 „In C“ geschrieben, kein „fertiges“ Werk, sondern 53 Phrasen mit einer minimalen Spielanleitung. Die Aufführenden entscheiden selbst, wie oft und wie sie eine Phrase spielen und wann sie zur nächsten wechseln, dieweil einer durchgängig ein C in Achteln spielt. Das ist der Puls – das darüber klangschön und zugänglich. Speziell für Carion hat die Lettin Renāte Stivriņa ein Cityportrait geschrieben: In „Copenhagen 22“ nimmt die nordische Hemisphäre globale Einflüsse kreativ in sich auf, so wie Kopenhagen.

100 Jahre zuvor schrieb Nielsen sein Opus 43, nachdem er Mozarts Quintett für Klavier und vier Bläser, das Freunde gerade probten, gehört hatte – durchs Telefon. Offiziell wurde es 1922 in Kopenhagen mit dem Kobenhavns Blaeskvintet uraufgeführt. Mit seiner reichen Melodik, den vitalen Harmonien ist es wohl noch immer eines der schönsten Stücke der Kammermusik für Bläser. Deshalb huldigt auch Carion der Inspirationsquelle Nielsens und stellt seinem Bläserquintett eine launige Mozart-Kopenhagen-Suite voran.

Kopenhagen 2022 ist wie „CPH22“: Leben. Und dies als PS noch mit Nielsen: „Musik ist Leben: sobald eine einzelne Note in der Luft oder im Raum erklingt, ist sie das Resultat von Leben und Bewegung. Darum ist Musik der sensibelste Ausdruck des Lebenspulses.“

Besetzung

Dóra Serres Flöte Egils Upatnieks Oboe Egīls Šēfers Klarinette David M.A.P. Palmquist Horn Niels Anders Vedsten Larsen Fagott

https://carion.dk/de/haus/

Programm

David M.A.P. Palmquist (1979)
Ich träumte einen Traum. Fantasie auf dänische Volksweisen

Terry Riley (1935)
In C

Renāte Stivriņa (*1985)
Copenhagen 22

Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791)
Kopenhagen Suite (arr. David M.A.P. Palmquist)

Carl Nielsen (1865–1931)
Quintett op. 43

Kloster Warendorf

48231 Warendorf
Klosterstraße 21

Um Warendorf nach der Reformation zu rekatholisieren, siedelte der münstersche Fürstbischof 1628 Franziskaner als Seelsorger und Krankenpfleger in der Stadt an. Die Klosterkirche von 1673 hat saalcharakter, die Einrichtung stammt aus dem 18. Jahrhundert. In die alten Klostermauern zog 2015 das Westpreußische Landesmuseum ein, auf dem Klostergelände entstanden Mehr-Generationen-Wohnhäuser.

In Kooperation mit Familie Gertraud und Reinhard Horstmann www.kloster-warendorf.de