So 18. August 2024 18:00 Uhr
Münster St. Nikolaus Wolbeck
Kat A: 27 €, erm. 22 €

Monet Quintett

Keine Bagatellen

Solist:innen, die europaweit zu den Besten ihres Fachs gehören, Solostellen in bedeutenden Orchestern haben, Preisträger:innen großer Wettbewerbe sind: in ihrem Quintett zaubern Daniela Koch (Querflöte), Johanna Stier (Oboe), Nemorino Scheliga (Klarinette), Theo Plath (Fagott) und Marc Gruber (Horn) so lebendige Farben hervor wie der Impressionist Claude Monet auf seinen Bildern.

Dramatisch und hochenergetisch, rhythmisch komplex, kontrapunktisch dicht spielen Ligetis „Bagatellen“ die Kontraste des Lebens aus. Ein Tombeau (frz. Grabmal), eine nicht unbedingt traurige Gedenkmusik, erinnert an das Leben ihres Widmungsträgers. Ravel hat mit seiner impressionistischen Suite seinem Kollegen François Couperin sowie dem Barock insgesamt ein Denkmal gesetzt, zudem jeden Satz einem im Ersten Weltkrieg gefallenen Freund gewidmet. Patriotisch begeistert, warnte der Franzose indes vor Chauvinismus in der Musik. Damit würde die „derzeit so reiche (französische) Tonkunst unweigerlich degenerieren und sich in schablonenhaften Formeln einschließen“.
 
In keine Schablone passt Roger Hanschels „Sur le motif“, das neuste der drei originalen Holzbläserquintette des Abends, für das Monet Quintett komponiert. Der famose Jazz-Saxophonist und -Komponist – „der Traum eines virtuosen Stilisten, einer, der sein Ding macht, dieses Ding stetig fortentwickelt“ (Jury WDR Jazzpreis 2018) – verwandelt sich Klassisches, Osteuropäisches und Indisches, Minimal Music, Neue Musik oder Blues vollkommen an und entwickelt daraus seinen ureigenen Stil.

Weltoffen und eine Virtuosin ersten Ranges auch die US-amerikanische Flötistin Valerie Coleman. Ihr „Tzigane“ ist von Roma- und orientalischen Stilen inspiriert und feiert, tonal und unterhaltsam, in faszinierenden Soli über einem durchgängigen rhythmischen Drive die Virtuosität jedes einzelnen Ensemblemitglieds.

Wie „Tzigane“ lebt Taffanels Bläserquintett von Kontrasten und stellt höchste Anforderungen an die Musiker:innen – immerhin war der Komponist wohl der beste Flötist des 19. Jahrhunderts. Romantisch-weicher Bläserklang, französische Grazie, zum Schluss ein Vivace im 6/8-Takt, federnd und wie von der Tarantel gestochen.

Fotos © Philippe Stier

Besetzung

Daniela Koch Querflöte Johanna Stier Oboe Nemorino Scheliga Klarinette Theo Plath Fagott Marc Gruber Horn

Monet Quintett

Programm

KEINE BAGATELLEN

György Ligeti (1923–2006):
Sechs Bagatellen

Maurice Ravel (1875–1937):
Le tombeau de Couperin

Roger Hanschel (1964):
Sur le motif

Valerie Coleman (1970):
Tzigane

Paul Taffanel (1844–1908):
Bläserquintett in g-Moll

St. Nikolaus Wolbeck

48167 Münster
Herrenstraße 22

Der Ursprungsbau von St. Nikolaus entstand nach dem Vorbild der Apostelkirche in Münster als lichte Hallenkirche. Der Turm ist unten romanisch, sein Aufbau barock. In der Kapelle aus dem 18. Jh. befindet sich die Gruft der Grafen von Merveldt. Den wertvollen, für Westfalen ungewöhnlich schwungvollen, barocken Hochaltar aus Sandstein entwarf vermutlich Johann Conrad Schlaun.

In Kooperation mit dem KulturVorOrt Wolbeck e.V. und der Katholischen Kirchengemeinde St. Nikolaus Münster
www.kulturvorort.info
www.st.nikolaus-muenster.de