Sa 24. August 2024 19:30 Uhr
Tecklenburg Ev. Stadtkirche Tecklenburg
24 €, 19 € erm.

Quantum Clarinet Trio

Beyond Brahms

„Beyond Brahms“: das ist nach Brahms und mit ihm. Und wundervolle Kammermusik mit dem preisgekrönten Quantum Klarinettentrio und Komponisten, die noch unbekannt, aber höchst entdeckenswert sind.

„In nur 50 Jahren wird sein Glanz als der des überragendsten Komponisten aller Zeiten hell erstrahlen, während man sich meiner hauptsächlich nur wegen meines g-Moll-Violinkonzertes erinnern wird“. Damit sollte Max Bruch recht behalten. Doch weder seine noch die Arbeit von Carl Frühling und Robert Kahn geht in Epigonentum auf. Sie können neben Brahms bestehen, zumal Frühling und Kahn, die jüdischer Herkunft waren, von den Nazis vergessen gemacht wurden.
 
„Ich liebte die unprätentiöse Wärme, den Humor, den sanften Charme seines Stils“, schwärmt der große Cellist Steven Isserlis, als er Frühlings Klarinettentrio, das erst 2009 wieder publiziert wurde, erstmals las. Graziös der moderne Wiener Walzer und eine Art Ländler im ersten Satz, nach einem nachdenklich-expressiven Andante ein temperamentvolles, verspieltes Finale: gute-Laune-Musik mit Augenzwinkern, alles andre als trivial.

Heiter entspannt, ausdrucksvoll sanglich mit virtuosen Partien die Serenade Robert Kahns, Professor am Königlichen Konservatorium in Berlin und Klavierbegleiter von Joseph Joachim, dem Stargeiger und Brahms-Freund, sowie von Richard Mühlfeld, dem Klarinettenvirtuosen. Von Mühlfeld begeistert, schrieb Brahms 1891 sein Klarinettentrio für ihn. Max Bruch komponierte seine Acht Stücke für seinen Sohn Max Felix, der 1910 am Anfang einer Klarinettistenkarriere stand: Man hört Brahms und Schumann durch – und verzeiht es wegen der schönen Melodien und Harmonien, der Eleganz der Form und der Leidenschaft im Ausdruck.

Knapp 20 Jahre zuvor hatte Brahms mit dem Opus 114 seinen Lebensherbst komponiert. Musik geworden, verstehen seine Melancholie selbst junge Musiker:innen: diese Mischung aus sanfter Resignation und Erinnerungen an Aufschwünge und Glücke. Wissend und nobel kommt die Leidenschaft des Alters über, man spürt die Kraft, die die Seele hat, wenn das Leben sich als erfüllt zeigt und das Sehnen dennoch nicht aufhört.

Fotos © Johannes Jost | Privat

Besetzung

Elena Veronesi Klarinette Johannes Przygodda Violoncello Bokyung Kim Klavier

Quantum Clarinet Trio

Programm

BEYOND BRAHMS

Carl Frühling (1868–1937):
Klarinettentrio a-Moll, op. 40

Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809–1847):
Drei Stücke für Klarinette, Violoncello und Klavier

Robert Kahn (1865–1951):
Serenade f-Moll, op. 73

Max Bruch (1838–1920):
Sätze 1-3, aus: 8 Stücke, op. 83

Johannes Brahms (1833–1897):
Klarinettentrio a-Moll, op. 114

Ev. Stadtkirche Tecklenburg

49545 Tecklenburg
Kirchplatz 1

Der barocke Turm der Evangelischen Stadtkirche, Wahrzeichen Tecklenburgs, überragt die mittelalterlichen Fachwerkhäuser des Ortskerns. Die Kirche wurde 1562 bis 1566 hoch auf dem Berg errichtet, nachdem Konrad von Tecklenburg die Reformation eingeführt hatte. Das Kirchenschiff mit dem schönen, zentrierten Holztonnengewölbe und dem in lichten Farben gefassten Gestühl stammt, ebenso wie der Turm, aus dem 18. Jahrhundert. 

In Kooperation mit der Evangelischen Kirchengemeinde Tecklenburg
www.ek-te.de