Fratres Trio
American Tempo
Melodien, Rhythmus, Tanz, gerade und schräg, sentimental bis ausgelassen, voll harmonischer Spannung und im „American tempo“ mit dem Fratres Trio – Topvirtuosen der internationalen Klassikszene mit Feeling für Blue Notes und Swing.
Das Fratres Trio spürt der Musikrevolution vor 100 Jahren nach. Da kam in den USA der Jazz zur Blüte, eine neue „Unterhaltungsmusik“, die direkt in den Körper ging. Auch in den Metropolen Europas (er)füllte er die Nachtclubs – und die „Ernste Musik“ verwandelte sich durch ihn. Mit Gershwin entstand die spezifisch US-amerikanische Fusion aus Klassik und Jazz, und in Good Old Europe nahmen traditionell ausgebildete Komponisten charakteristische Stilelemente des Jazz in ihre Werke auf. Etwa Milhaud, der „nie verstanden (hat), wie man zwei verschiedene Sorten Musik – klassische oder moderne, ernste oder leichte Musik etc. – abgrenzen und festlegen kann. (…) Es gibt nur eine einzige Musik, und die kann man in einem Refrain im Kaffeehauskonzert oder in einer Operettenarie genauso gut finden wie in einer Sinfonie, einer Oper oder in einem Kammermusikwerk.“ Das Fratres Trio spielt „Klassiker“ aus jener Zeit: klassische Musik, die „Baumaterialien“ (Ravel) des Jazz verwendet, und Jazz-Standards, die für Violine, Saxophon und Klavier kunstvoll arrangiert sind: Infektiös.
Beschwingt eröffnet das Programm mit brasilianischen Rhythmen in Milhauds Fantasie, von der der Pariser Nachtclub „Le Boeuf sur le Toit“ seinen Namen hat. Im „Ochsen auf dem Dach“ trafen sich in den Zwanzigern führende Künstler und Musiker und jammten bis in den Morgen, woraus die Redewendung „faire le boeuf“ entstand. Auch Erwin Schulhoff „machte den Ochsen“ am Klavier und tanzte nächtelang in Clubs, lief heiß, lud sich mit Inspiration auf und nobilitierte in seiner Hot-Sonate das verruchte Modeinstrument Saxophon. Oder Poulenc lässt seine Nächte im Moulin Rouge in seiner „Einladung ins Schloss“ aufleben: eine Suite melodischer Tänze, Melancholie und Erotik, Polka und Tarantella. Am Schluss eine „Porgy and Bess-Suite“ mit Gershwins All-time-Hits, etwa „Summertime“.
Fotos © Nikola Lund | Privat | Green Room Creatives
Besetzung
Fedor Rudin Violine Guerino Bellarosa Saxophone Florian Noack Klavier
Programm
AMERICAN TEMPO
Darius Milhaud (1892–1974):
Le Boeuf sur le toit, Fantaisie op. 58
Erwin Schulhoff (1894–1942):
Hot-Sonate für Altsaxophon und Klavier
Fats Waller (1904–1943):
Bye Bye Baby
Maurice Ravel (1875–1937):
Blues, aus: Sonate für Violine und Klavier
Duke Ellington (1899–1974):
In a sentimental mood | Jubilee Stomp
Francis Poulenc (1899–1963):
Suite aus „L’invitation au Château“
Kurt Weill (1900–1950):
Sieben Stücke nach der Dreigroschenoper
Moritat von Mackie Messer – Ruf aus der Gruft – Ballade vom angenehmen Leben – Pollys Lied – Zuhälterballade – Seeräuberjenny – Kanonensong
George Gershwin (1898–1937):
Porgy and Bess-Suite
Introduction – Summertime – It ain’t necessarily so – Bess, you is my woman now
Haus Siekmann
Bevor die Stadt Sendenhorst Haus Siekmann erwarb, besaß der Hotelier Josef Siekmannn die ehemalige Hofstelle Schöckinghoff, die aufs 14. Jh. und die Adelsfamilie Schocke zurückgeht. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Hof verwüstet, ab dem 18. Jh. wieder von einem Bauern bewirtschaftet. Heute ist Haus Siekmann das Zentrum der Stadt Sendenhorst für kulturelle, soziale und berufliche Bildung, u. a. finden hier Konzerte, Ausstellungen und Lesungen statt.
In Kooperation mit dem Förderverein Haus Siekmann e.V. www.haussiekmann.de