So 26. Juni 2022 17:00 Uhr
Lengerich Gempthalle – Lengericher Conclusum
20 € / 15 € erm.

Peter Holtslag & Ruysdael Kwartet

Songs of War and Peace

Barock inspiriert, mitreißend komponiert, agil und dramatisch von Peter Holtslag, der weltweit konzertiert, und dem namhaften Ruysdael Kwartet aufgeführt: Gordon Jacobs berühmte Suite und Willem Wander Van Nieuwkerks „Lieder von Krieg und Frieden“.

Van Nieuwkerk hat eine Retrospektive auf den Dreißigjährigen Krieg geschrieben, der mit dem Prager Fenstersturz begann und, 1645 vorbereitet durch das Lengericher Conclusum, 1648 u.a. in Münster beendet wurde. Der niederländische Komponist benutzt dabei das Instrument jener Zeit, die Blockflöte. Wander geht in seinen „Songs of War and Peace“ von deutschen, niederländischen und böhmischen Volks-, Klage- und Kriegsliedern, Hymnen und geistlichen Liedern aus dem 17. Jh. aus. In seiner melodischen „neuen klassischen Musik“ (Van Nieuwkerk), die Alte Musik und klassische Formen wie auch Pop und Rock verschmilzt, kommt zum Ausdruck, was der Krieg mit sich bringt: Gewalt und Zerstörung, Tod und Verlust, Rausch, aber auch Freude und Hoffnung.

Dazu Schulhoffs „Fünf Stücke“, die an der barocken Tanzsuite orientiert sind, und Jacobs zauberhaftes Divertissement mit seiner sanften Melancholie, dem auftrumpfend-übermütigen englischen Tanz, einer lyrischen Klage, die an eine verrauchte Jazzballade erinnert, chromatischen Skalen, vorwärtsdrängenden, humorvollen Rhythmen. Er habe die Blockflöte als „vollkommen normales Instrument“ behandelt und „überhaupt nicht wie ein Museumsstück“ aus dem Barock, meinte Jacob dazu 1957.   

Besetzung

Peter Holtslag Blockflöte
Ruysdael Kwartet: Joris van Rijn Violine Emi Ohi Resnick Violine Gijs Kramers Viola Michael Müller Cello

http://www.peterholtslag.com | https://ruysdaelkwartet.nl

Programm

Willem Wander van Nieuwkerk (*1955)
Songs of War and Peace

Erwin Schulhoff (1894–1942)
Fünf Stücke für Streichquartett

Gordon Jacob (1895–1984):
Suite for recorder and strings

Gempthalle – Lengericher Conclusum

49525 Lengerich
Gemptpl. 1

Ab 1856 wurden im Gempt-Werk Drahtseile für Marine und Schifffahrt gefertigt, 1917 wurde die Glühofenhalle, die heutige Gempt-Halle, gebaut. Die Geschäfte boomten, auch für den Rüstungsbetrieb im Dritten Reich, bevor nach dem Zweiten Weltkrieg die Produktion zusammenbrach. Die Halle wurde zur Regionale 2004 zum Kulturzentrum umgebaut.

In Kooperation mit der Stadt Lengerich, der Bürgerstiftung Gempt und dem Kulturforum (Stiftung der Stadtsparkasse Lengerich)

www.lengerich.de | www.gempthalle.de | www.stadtsparkasse-lengerich.de

Lengericher Conclusum

Das Lengericher Conclusum von 1645 ist das bedeutendste gesellschaftspolitische Ereignis in der Geschichte Lengerichs. Es ist heute ein Muster für die Beilegung von komplexen Konflikten durch öffentliche Diplomatie und war wegweisend für den Westfälischen Frieden, dessen 375. Jubiläum 2023 gefeiert wird.   

In Lengerich kamen Abgesandte der Konfliktparteien des Dreißigjährigen Krieges zusammen und beschlossen am 10. und 11. Juli 1645 etwas Bahnbrechendes: Alle Städte und Stände, die unter dem Dreißigjährigen Krieg gelitten hatten, sollten an den Friedensverhandlungen beteiligt werden, und zwar unabhängig davon, ob sie kriegsführende Partei oder Leidtragende des Krieges waren.

Erst dieser Beschluss, den wir heute als das Lengericher Conclusum kennen, ebnete den Weg zu den Friedensverhandlungen in Münster und Osnabrück, die1648 zum Abschluss des Westfälischen Friedens führten.

Der Frieden für Europa wurde erstmals nicht durch Gewalt, sondern durch Austausch und Diplomatie herbeigeführt. Die Stadt Lengerich fühlt sich der Bedeutung des Lengericher Conclusums verpflichtet.