Fr 19. Juli 2024 17:00 Uhr
Sassenberg-Füchtorf Herrenhaus Harkotten-von Korff

Romberg-Festival

Romberg-Festival vom 19. bis 21. Juli 2024

Zum zweiten Mal veranstalten die Freunde und Förderer des Denkmals Harkotten 2024 ein dreitägiges Romberg-Festival unter der künstlerischen Leitung des renommierten Cellisten Konstantin Manaev. Das Festival will den Geiger Andreas Romberg und den Cellisten Bernhard Romberg, die, in Münster groß geworden, als Interpreten im 18. Jahrhundert und zu Beginn des 19. europaweit bekannt waren, als Komponisten ins Bewusstsein der Öffentlichkeit bringen. 

Diesmal fusioniert das Romberg-Festival, das auf Haus Harkotten-von Korff in Sassenberg-Füchtorf und in der Warendorfer Klosterkirche stattfindet, mit Summerwinds Münsterland. Neben Kammermusik von Andreas und Bernhard Romberg präsentiert das Konzert in Warendorf u.a. ein Werk eines weiteren Virtuosen aus Westfalen, des Flötisten und Komponisten Anton Bernhard Fürstenau. Und es stellt die junge Flötistin Anna Komarova vor. Sie ist die Gewinnerin des 1. Internationalen Fürstenau Flöten Wettbewerbs der GWK 2023 in Münster. 

FR 19. Juli 2024 20:00 Uhr, WARENDORF Kloster Warendorf
„Wunderkinder – Virtuosen“ mit Anna Komarova, Julia Smirnova, Johannes Fleischmann, Sindy Mohamed, Miguel Erlich, Konstantin Manaev.

SO 21. Juli 2024 11:00 Uhr SASSENBERG-FÜCHTORF Herrenhaus Harkotten-von Korff
„Grand Trio“ mit: Pablo Barragán, Julia Smirnova, Johannes Fleischmann, Sindy Mohamed, Miguel Erlich, Konstantin Manaev, Philipp Scheucher.

SO 21. Juli 2024 14:00 Uhr SASSENBERG-FÜCHTORF Herrenhaus Harkotten-von Korff
„Der Unsterblichen Einer!“ – Doppelveranstaltung: Lesung & Konzert, mit Carsten Bender und Walter Gödden.

Wunderkinder – Virtuosen
Grand Trio
Der Unsterblichen einer!

Bernhard und Andreas Romberg – Friedrich Anton von Korff
Der Cellist Bernhard Romberg (1767 Dinklage – 1841 Hamburg) und sein Cousin, der Geiger Andreas Romberg (1767 Vechta – 1821 Gotha), in Münster und weithin früh als „Wunderkinder“ gefeiert, später Quartettpartner Beethovens und Mitglieder angesehener Orchester, machten sich in ganz Europa als Virtuosen einen Namen. Friedrich Anton von Korff (1775–1836) war mit ihnen bekannt. Der kunstsinnige „Rittergutsbesitzer“ und hohe Beamte in französischen und preußischen Diensten und seine Frau bauten das klassizistische Herrenhaus Harkotten-von Korff in Füchtorf und lebten mit ihrer Familie dort.

Streicher:innen auf der ganzen Welt kennen Bernhard und Andreas Rombergs Kompositionen, die, bis auf wenige unedierte, seit den 1990er Jahren eine Renaissance erleben. Die Vettern schrieben Konzerte für Orchester, Solo- und Kammermusiken. Andreas stellt man im 19. Jahrhundert Haydn, Mozart, Beethoven gleich. Werke von beiden sind in der Tat so qualitätvoll, dass es sich lohnt, sie zum Ausgangspunkt farbiger Konzertprogramme zu machen.

Anton Bernhard Fürstenau
Dasselbe gilt für den eine Generation jüngeren Anton Bernhard Fürstenau (1792 Münster – 1852 Dresden), den Namensgeber des internationalen Flötenwettbewerbs in Münster. Heute wird er als Komponist der Frühromantik, dessen Werke Repertoirewert haben, wiederentdeckt. Bereits als Siebenjähriger trat der Münsteraner öffentlich auf und wurde einer der herausragendsten deutschen Flötisten des 19. Jahrhunderts in Europa. Selbst Virtuose, den man mit Paganini und Liszt verglich, wandte er sich vehement gegen leere Virtuosität. In seinem Lehrbuch „Die Kunst des Flötenspiels“ heißt es:
„Zu der äußerlich vollendeten Tongebung, zu den mit Umsicht und Geschmack angewandten äußeren Kunstmitteln muss sich noch eine lebendige, tiefere, vom Erfassen der innersten Ideen und Gefühle des Komponisten zeugende, diese Ideen und Gefühle zur unmittelbaren Anschauung bringende, sie eigentlich reproduzierende Empfindung gesellen, wenn das Spiel (…) mehr als das Ohr des Zuhörers angenehm beschäftigen zugleich dessen Gefühl mächtig zu ergreifen und auf die Dauer zu fesseln im Stande sein soll.
Dieses musikalische Gefühl ist – das große Geheimnis der Kunst, der tief in der Brust des berufenen Künstlers schlummernde göttliche Funke, der nicht durch totes Wort, wohl aber durch lebendige Lehre und Beispiel zur hellen Kunstflamme angefacht werden kann.“

Foto ©: Gallica Digital Library | Anna Firsova | Zuzanna Specjal

Herrenhaus Harkotten-von Korff

48336 Sassenberg-Füchtorf
Harkotten 2

Als Zeitzeugnis für die Epoche der Aufklärung wurde das Herrenhaus Harkotten von Korff 2015 vom Landeskonservator als Denkmal von Nationalem Rang eingestuft. Das Herrenhaus im Stil des Klassizismus ließen Friedrich Anton und Rosine von Korff 1806 errichten. Es ist das Erstlingswerk des 29-jährigen Architekten Adolph von Vagedes (1777–1842), der aus Münster stammt und später als großherzoglicher Baudirektor und Stadtplaner etwa von Düsseldorf (Ratinger Tor, Königsallee) und Krefeld hervortrat.

In Kooperation mit den Freunden und Förderern des Denkmals Harkotten e. V.
www.harkotten.eu